IAB-Studie zeigt: Der Anteil der jungen Menschen, die nach der Ausbildung im Ausbildungsbetrieb bleiben, steigt
Berlin, 18.09.2023
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat mit Daten des „Ausbildungspanel Handwerk“ ermittelt, dass Ausbildungsabsolventen häufiger in ihrem Ausbildungsbetrieb verbleiben als in zurückliegenden Jahren. Das Ausbildungspanel Handwerk ist in Kooperation mit 12 Handwerkskammern, die Daten aus ihren Lehrlingsrollen zur Verfügung gestellt haben, entstanden. Diese Lehrlingsrollendaten wurden mit den Daten der Bundesagentur für Arbeit verknüpft und wissenschaftlich analysiert.
Auf Basis des „Ausbildungspanel Handwerk“ zeigt sich, dass 57 Prozent aller Absolventen, die 2020 ihre Ausbildung in einem Handwerksbetrieb erfolgreich beendet haben, auch 6 Monate später noch in ihrem Ausbildungsbetrieb beschäftigt waren. 12 Monate nach Ausbildungsende traf dies auf die Hälfte der Absolventen zu. Zum Vergleich: Für die Absolventenkohorte des Jahres 2014 betrugen die entsprechenden Werte 48 Prozent (6 Monate) bzw. 42 Prozent (12 Monate). Als einen mögliche Erklärungsansatz für die gestiegene Verbleibsquote führen die Autoren den gewachsenen Fachkräftebedarf im Handwerk an.
Ein weiterer Befund der Veröffentlichung ist, dass sich die Verbleibsquoten der Ausbildungsabsolventen des Handwerks in manchen soziodemografischen Dimensionen unterscheiden – so verbleiben z.B. Männer häufiger in ihrem Ausbildungsbetrieb als Frauen. In anderen Dimensionen hingegen, wie z. B. bei der Staatsangehörigkeit oder bei Ausbildungsabsolventen ohne Schulabschluss im Vergleich zu jenen mit Hauptschul- oder Realschulabschluss, sind die Verbleibsquoten recht ähnlich.
Bei einer, auch demografisch bedingt, rückläufigen Ausbildungsstellenbewerberzahl und gleichzeitig wachsendem Fachkräftebedarf ist es aus Betriebssicht umso wichtiger, junge Menschen nicht nur erfolgreich zum Ausbildungsabschluss zu führen, sondern nach dem Abschluss auch möglichst lange im eigenen Betrieb zu halten. Das letzteres den Handwerksbetrieben in den zurückliegenden Jahren immer besser gelingt, zeigen die Daten des „Ausbildungspanel Handwerk“.
Quelle: ZDH
Die komplette Studie ist hier zu finden.