"Formate wie die DMH leisten einen wichtigen Beitrag, junge Menschen für das Gesundheitshandwerk zu begeistern und zu halten."
Auf Einladung der Mitteldeutschen Zahntechniker-Innung nahm die Berliner Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey, an der Siegerehrung der ersten Deutschen Meisterschaft im Zahntechniker-Handwerk teil. Zahntechnik TELESKOP hat mit Franziska Giffey über den Bundeswettberb und die Bedeutung des Zahntechniker-Handwerks für die wohnortnahe Versorgung gesprochen.
21.11.2023
Frau Giffey, Sie wurden zur Deutschen Meisterschaft im Zahntechniker-Handwerk, Bundeswettbewerb eingeladen. Welche Eindrücke konnten Sie am Abend vom Zahntechniker-Handwerk und dem erfolgreichen Nachwuchs gewinnen?
Franziska Giffey: Berlin ist Stadt des Handwerks und es passt, dass sich nun hier die bundesweit Besten im Zahntechniker-Handwerk messen. Es ist schön zu sehen, wie hier der Wettbewerb und gleichzeitig das familiäre Miteinander Hand in Hand gehen. Das ist für mich auch das Handwerk!
Dass die Innungen und Kammern die Deutsche Meisterschaft im Handwerk als jährliches Veranstaltungsformat umsetzen ist absolut richtig: die DMH bringt dem Handwerk Sichtbarkeit und Anerkennung. Genau das ist nötig in Zeiten des Fachkräftemangels. Formate wie die DMH leisten einen wichtigen Beitrag, junge Menschen für das Gesundheitshandwerk zu begeistern und zu halten. Man merkt den jungen Frauen und Männern den Stolz und die Freude an der Teilnahme richtig an.
Mich freut es besonders, dass in der Zahntechnik viele junge Frauen ihren Weg in das Handwerk finden – mit Erfolg und das zu Recht!
Welche Bedeutung messen Sie den zahntechnischen Laboren hinsichtlich einer wohnortnahen Versorgung mit Zahnersatz bei?
Franziska Giffey: Auch wenn Dental-Labore wenig von Laufkundschaft profitieren und nicht jeder um das „Labor um die Ecke“ in seinem Kiez weiß, so ist doch eines klar: Dental-Labore gibt es bundesweit und nicht nur im städtischen Raum wie in Berlin. Das inhabergeführte Labor vor Ort stellt kurze Wege zur Zahnarztpraxis sicher und damit schnelle Lieferzeiten für jegliche zahntechnische Leistungen, sei es die Reparatur einer Prothese oder die Herstellung einer Krone – und eine meistergeprüfte Qualität in der Herstellung. Und gerade die kleinen Meisterbetriebe erbringen eine wertvolle Ausbildungsleistung für junge Leute am Anfang ihres Berufswegs. Betriebe, die ausbilden, sind in besonderer Weise eine Stütze für eine starke Wirtschaft und sichere Arbeitsplätze.
Wie viele andere Handwerksbetriebe auch stellt der Fachkräftemangel die zahntechnischen Betriebe vor große Herausforderungen. Wie kann die Politik hier unterstützen?
Franziska Giffey: In der Politik ist zweifelsfrei angekommen, dass der Fachkräftemangel im Handwerk ein echtes Problem darstellt: Da müssen wir handeln! Die berufliche Bildung ist ein Leuchtturm für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Wir setzen auf gezielte Investitionen in Gebäude, Maschinenausstattung, Lehrpersonal und in eine verbesserte Berufsorientierung, damit das duale System mit seinen Standorten für Gesellen- und Meisterprüfungen seine Strahlkraft bewahren kann. Darüber hinaus setze ich mich dafür ein, dass die Fortbildung zum Meister kostenfrei wird. In Berlin haben wir uns in der Koalition bereits darauf geeinigt. Master und Meister müssen gleichgestellt werden.
Informationen und Eindrücke zur DMH 2023 gibt es hier.